30.03.2023
Die nassen Tage
Die nassen Tage. Laub des Herbstes modert.Man glitscht und rutscht. Im Schatten pfeift der Wind
Die liederlichen Lieder, als ob jemand ködert.
Schau auf den roten Himmel, der gerinnt
Wie Blut in Pfützen, und die werden minder,
Wenn Sonne untergeht. Wie bös` die Tage sind...
Die Bäume wirken kahler, banger, blinder.
Wie eine Leiche, die vergessen ist, so liegt
Die Erde: Hure auf dem Klotz vom Schinder.
Ihr Auge -- durchstochen. Schauder obsiegt!
Die Wunde klafft ins Hirn, ist ohne Rinde,
Blut strömt aus blauen Lippen und versiegt...
Das Billig-Rouge, worauf die Regen-Tropfen rollen.
Die gelben Brüste sind mit blau befleckt.
Und weich ist Leib, weil rundlich angeschwollen.
Die Raben zollen solcher Schönheit viel Respekt.
Du darfst dies mögen oder gar nicht wollen,--
Du wirst auch so sein, das ist längst belegt.
Aus Nebel ruft der Rabe: jemand ist verschollen...